Die CD ist noch lange nicht tot! Der Beweis von Doktor Fisch

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CD auf dem Plattenteller © 2014
CD auf dem Plattenteller © 2014

Die Musikindustrie steckt in der Krise: Immer weniger CDs werden verkauft. Nur noch 4,07 Millionen CDs waren es 2013 in der Schweiz, gegenüber 19,6 Millionen im Jahr 2000. Das freut die Brockenhäuser, ärgert aber die Plattenfirmen. Doch: Tot ist die CD deswegen noch lange nicht! Im Gegenteil.

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Erstaunlicherweise hängt der alarmierende Zerfall der CD-Verkaufszahlen mit dem Aufkommen von mp3-Playern und Smartphones zusammen und Experten kennen den Grund: Eine CD passt einfach nicht in einen iPod rein. Geht nicht, da lag von Anfang an ein Konstruktionsfehler vor.

Dieser ist vergleichbar mit der Vinyl-LP, die einst der verzweifelte Musikliebhaber ins Kassettengerät zu schieben versuchte: Die Tonqualität war wirklich sehr schlecht.

Ist die CD nun also tot? fragen sich viele Musikfans und Bosse der Plattenfirmen. – Nein! antwortet Doktor Fisch (wobei: für manche CDs würde man sich das schon wünschen ... aber das ist ein anderes Thema).

Wohlan, der Doc hat recherchiert. Sein Ergebnisse sind beeindruckend: Dem drohenden Ende der CD kann sehr wohl begegnet werden, mit Phantasie, Geschick und neuen Marktideen. Doch sehen Sie selbst.

Tipp: Abwehr von extraterrestrischen Strahlungen
Tipp: Abwehr von extraterrestrischen Strahlungen

Gerade im Osten der Bundesrepublik Deutschland, wo die Bürgerinnen und Bürger traditionellerweise wenig zu tun haben (Arbeitslosigkeit, Werteverlust, 1-Euro-Jobs, Nähe zu Polen), betätigen sich immer mehr Menschen in der Abwehr von extraterrestrischen Strahlungen. Eine CD von Ivan Rebroff, Mia Aegerter oder Plüsch eignet sich sehr gut gegen Strahlenverseuchung aus dem Weltall oder aus Neuschwabenland. Einfach an ein abgemanteltes Stromkabel anschliessen, auf den Balkon raustreten und los gehts!

Tipp: Die CD mit der Unterseite und mit gestrecktem Arm Richtung Weltall richten, funktioniert auch bei mässiger Bewölkung! Wahlweise den ausgestreckten Arm als Sonnenschutz einsetzen und die CD etwas tiefer am Stromkabel montieren.

Tipp: Wohnen in energiesparenden CD-Häusern
Tipp: Wohnen in energiesparenden CD-Häusern

Viele Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden nicht mehr einfach entsorgt, sondern dienen weiter als wertvolle Baustoffe. Ob PET-Flaschen, Holzpaletten oder eben CDs: Kein Werkstoff ist nutzlos. Und schon gar nicht CDs, nur weil die Musik darauf Scheisse ist. Bereits sind in Öko-Genossenschaften in Kalifornien und im Tessin Häuser mit CD-Dächern im Einsatz. Der Vorteil: Der Baustoff ist billig, sieht schön aus und ist selbst für Spinnen, Schlangen und Salamander aufgrund der glatten Oberfläche der CD nur schwer zugänglich. Und: Die CDs reflektieren das Sonnenlicht ins Innere des CD-Hauses und heizen es so gratis auf!

Tipp: Keine schwarz bedruckten CDs von Black-Metal-Bands verwenden. Schwarz schluckt die Sonnenstrahlung und das Haus bleibt kalt.

Tipp: CD Land Art, der neue Trend aus Island
Tipp: CD Land Art, der neue Trend aus Island

Island hat sich immer wieder als innovatives Musikland erwiesen. Ob Björk, GusGus oder Múm: Das sympathische Inselvolk überrascht den Kontinentaleuropäer immer wieder mit quirliger Elfen-Musik, wo er selber nicht drauf gekommen wäre, weil er eben nicht in Island in der Nähe von Elfen wohnt. Die Schweiz ist ja auch ein seltsames Land, aber Musik aus der Schweiz weiss die Isländer nicht zu überraschen und so kennt in Island zum Beispiel niemand Mia Aegerter oder Plüsch.

Ausserdem verwenden die Isländerinnen und Isländer Musik-CDs neuerdings nicht mehr als Beschallung bei Arbeit, Tanz, Trinken und Sex, sondern erfinden gerade die sogenannte CD Land Art völlig neu. Diese «radikalen Eingriffe in Raum und Wahrnehmung», so ein renommierter Kunstkritiker, sind im Sommer auch an der Art Basel zu sehen (Gallery Hvannadalshnjúkur Contemporary Art).

Da sich in Island die Milchwirtschaft nicht lohnt, können grossflächige Kunstwerke aus ausgedienten Björk-, Heino-, Toten-Hosen- und Patent-Ochsner-CDs dort problemlos in die Landschaft gelegt werden.

Tipp: CD Land Art nicht in der Nähe von Vulkanen errichten. Es lohnt sich, vorab die Bewilligung für die Kunstinstallation beim jeweiligen Landbesitzer einzuholen und abzuklären, ob eventuell noch Landminen auf dem Gelände versteckt sind.

Tipp: CD als Schmuck und Schutz des Gartens
Tipp: CD als Schmuck und Schutz des Gartens

Welche Hobby-Gärtnerin kennt das nicht: Immer nur Grün im Garten ist langweilig. Und Taubenscheisse auf dem liebevoll gehegten Blattwerk ist fast so ein grosses Ärgernis wie eine verpasste Yoga-Stunde. Für beide Probleme ist die CD die ideale Lösung: Die bunten Scheiben baumeln im Astwerk der Obstbäume und lockern als kreative Farbspritzer das grüne Einerlei auf. Und die im Sonnenlicht reflektierenden Silberlinge vertreiben die dauerscheissenden und -gurrenden Tauben. Wunderbar!

Tipp: Clever gehängte CDs vertreiben die scheissenden Tauben aus dem Garten
Tipp: Clever gehängte CDs vertreiben die scheissenden Tauben aus dem Garten

Für das Aufhängen der CDs im hohen Geäst holt sich die fachkundige Gärtnerin natürlich die helfende Hand des Mannes oder des Nachbarn. Männer sind auch im Garten gefügige Werkzeuge – und machen es gern!

Mit dem garteneigenen Pflanzenwerk und etwas Leim lässt sich auch eine lustige Spiellandschaft für die Monsterfiguren im Kinderzimmer schaffen (siehe oben).

Und mit leeren, transparenten CD-Hüllen entsteht mit ein wenig Geschick gar ein Treibhaus für zarte Pflänzelein (s.o.).

Schnell wird klar: Der Nutzen der CD im Garten wird noch komplett unterschätzt!

Tipp: Die CDs sind als Vogelscheuchen ideal, allerdings sollten sie schön ins Pflanzen- und Baumwerk drappiert werden – sonst wirken sie schnell wie erhängt. Und selbst CDs mit ganz scheusslicher Musik haben dieses Ende nicht verdient!

Tipp: Kein Fest ohne CD-Weihnachtsschmuck!
Tipp: Kein Fest ohne CD-Weihnachtsschmuck!

Das Fest der Liebe steht praktisch schon vor der Tür – höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie die CD-Geschenke des letzten Jahres sinnvoll rezykliert werden können. Das Bastel-Gen hatte die junge Mutter damals als Stillkind ja praktisch mit der Muttermilch aufgesogen und so wundert es nicht, dass diese junge Mutter das kreative Gestalten von nützlichen und schönen Alltagsgegenständen nun auch ihren Kindern – vorab den Mädchen – weitergeben will.

Gerade die farbenfrohen Weihnachtskrippen, Kerzen, Schneeflocken oder (Engel (oben) bereiten Onkeln, Omas und Tanten grosse Freude und lernen den bastelnden Töchtern, sorgsam mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen und trotzdem grossen Spass zu haben.

Tipp: Weihnachtsbaum mit CDs schmücken
Tipp: Weihnachtsbaum mit CDs schmücken

Den Weihnachtsbaum mit CDs schmücken – eine gute Idee. Ein schlechtes Beispiel sehen wir aber hier: Lieblos hat – vermutlich – der Mann die CDs seiner Jugend an den Baum gehängt. Das Weihnachtsfest verlangt nach Stille und Einkehr. Eine Fugazi-CD ohne jegliche schmückende Gestaltung ist ganz sicher fehl am Platz.

 Tipp: Voll recycling-fähigen CD-Weihnachtsbaum basteln
Tipp: Voll recycling-fähigen CD-Weihnachtsbaum basteln

Eine sehr gelungene Eigenkreation hat Doktor Fisch bei seinen Recherchen im Vorgarten eines Einfamilienhauses in der Agglomeration einer Aargauer Gemeinde entdeckt. Dutzende CDs sind hier zu einem aufs Wesentliche reduzierten Weihnachtsbaum zusammengefügt worden.

Die kühne Kegelform, die glitzernde Aussenhülle und die streng geschlungene Lichterkette mögen im ersten Moment irritieren, doch schon bald staunt man über die Schlichtheit des postmodernen Baums.

Völlig dem Gestalter überlassen ist es, ob er die CD-Innen oder –Aussenseite den staunenden Blicken der erwartungsfrohen Kinder am Weihnachtsabend präsentieren soll. Beides scheint möglich – ein unschlagbarer Vorteil der CD. Das soll ihr ein mp3-File erst einmal nachmachen!

Doch das Tüpfchen auf dem «i»: Dieser CD-Weihnachtsbaum lässt sich auch nächstes Jahr wieder aufstellen – und übernächstes, und ... Da geht der Seufzer der Erleichterung durch den heimischen Tannenwald!

Tipp: CD-Hanteln sind praktisch für Fitness
Tipp: CD-Hanteln sind praktisch für Fitness

Etwas viel ist hier von der kreativen Frau als CD-Rezykliererin die Rede gewesen. Natürlich bietet die CD auch dem Mann zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in seinen bevorzugten Bereichen. Bestechend sind die schön designten Hanteln aus CD-Gewichten, die auf ein Stahlrohr aufgezogen werden.

Das Gewicht lässt sich so variabel gestalten. Mit einem Hantelsatz lassen sich Dutzende CDs verwerten! Empfohlen: Heavy Metal (nicht Krokus).

Tipp: Das Stahlrohr als Träger der CD-Rohlinge muss natürlich an den beiden Aussenseiten sauber verschraubt werden können, damit die geladenen CDs nicht wegrutschen. An der Innenseite ist je ein Stopper vonnöten. Kein Problem für den tüchtigen Baumarktkenner!

Tipp: Luxuriöse Komfortliege «Blue Ray»
Tipp: Luxuriöse Komfortliege «Blue Ray»

Für den fortgeschrittenen Hobby-Handwerker könnte die Komfortliege «Blue Ray» eine Inspiration sein. Zuerst scheint es mutig von diesem jungen lettischen Designer, als Sitzfläche die Ränder der CD-Scheibe einzusetzen. Tatsächlich fühlt sich das Sitzen aber sehr kompakt und angenehm stabiliserend an und soll – so der Designer – bei Hämorrhoiden und Cellulite im Oberschenkelbereich spürbare Erleichterung und gar Heilung bringen. Wir mögen es nicht garantieren, aber: Mit der CD ist nichts unmöglich!

Tipp: Das Basteln der Liege «Blue Ray» verlangt einiges an handwerklichem Geschick. Und leicht ist sie in der Endausführung nicht – also nur auf stabilen Untergrund stellen. Nicht geeignet für sandigen Untergrund!

Tipp: Die CD im Einsatz in der Küche
Tipp: Die CD im Einsatz in der Küche

Wer kennt das Problem nicht: Der Pizza-Service hat wieder einmal vergessen, die XXL-Lieferung in praktische Teile zu schneiden. Natürlich wäre es kein Problem, das Küchenmesser zur Hilfe zu nehmen – aber das steckt gerade in der Geschirrwaschmaschine und: Das Champions-League-Spiel beginnt in zwei Minuten im TV und die fünf Jungs auf der Sofalandschaft haben einen Bärenhunger! – Problem? Wo ist das Problem?! Mit der CD als Allesschneiderin geht das ratz-fatz und das Spiel kann ruhig angepfiffen werden.

Tipp: Bei der fachgerechten Entsorgung des Pizzakartons und der käseverklebten CD unbedingt die Abfalltrennung beachten. Also nicht beides einfach aus dem Fenster schmeissen! Und: Niemand findet gerne Käseeinschlüsse im Recycling-WC-Papier, also bitte den Karton zuerst reinigen, bevor er in die Altpapiersammlung wandert.

Tipp: CD-Designerlampen bringen neues Licht ins Dunkel
Tipp: CD-Designerlampen bringen neues Licht ins Dunkel

Die Möglichkeiten des CD-Einsatzes im Alltag sind unbegrenzt – und wenn die CD schon dem Tod geweiht ist, kann sie doch noch lange Licht verströmen. Zum Beispiel als Deckenlampe. Oder als schicke Tischlampe, die auch im Club für die richtig coole Atmosphäre sorgt.

Tipp: Die oberste CD der Tischlampe sollte ein kratzerloses Exemplar sein. Mit der bedruckten Seite nach unten montieren. Empfohlen werden Soft Rock, Jazz, Club House (Mann) oder Walgesänge, tibetische Gebete und Easy Listening (Frau).

Warnung: Das sogenannte «CD-Recycling» gewisser Firmen ist kompletter Betrug!
Warnung: Das sogenannte «CD-Recycling» gewisser Firmen ist kompletter Betrug!

Klar: Das Recycling-Geschäft ist ein Milliarden-Ding, doch anstatt die einst geliebte Musik einem seelenlosen Sammelcontainer zum Schredern zu übergeben, setzt der Musikfan auf Kreativität.

Politikerinnen und Politiker können mit Recycling zwar ihr grünes Image aufpolieren, dem echten Musikfan aber zerreist das Schredern Herz und Ohren. Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen, liebe grüne und grüngefärbte Spesenabzocker und Lobbyisten der Recycling-Industrie! Wir wissen, wo die «grüne» Mafia ihre Finger drin hat ...

Tipp: Die CD als fixe Helferin im Verkehr
Tipp: Die CD als fixe Helferin im Verkehr

Langfingerinnen und Langfinger gibt es nicht nur in der Politik und im organisierten Verbrechen, sondern auch im ganz gewöhnlichen Alltag. Vandalen, Betrunkene, frei reisende Verbrecherbanden aus Osteuropa: schnell ist ein Tankdeckel abgebrochen am unschuldigen Fahrzeug, schnell das Velolicht zertrümmert aus Frust oder Bösartigkeit oder weil diese Artikel im Ostblock nun mal Mangelware sind.

Abhilfe? Kein Problem. Die CD. Dies nur zwei weitere Beispiele und Beweise, warum die CD noch längst nicht tot ist.

Tipp: Der CD-Tank mit neuen Aufgaben in Bad und WC
Tipp: Der CD-Tank mit neuen Aufgaben in Bad und WC

Die gute alte Zeit, als CDs noch in kostengünstigen 50er-Einheiten verkauft wurden, um sich auf die Rohlinge hemmungslos tausende Songs aus illegalen Internet-Tauschbörsen brennen zu können! – Vorbei.

Aber auch die CD-Tanks gehören nicht einfach in den Abfall. In fünf einfachen Schritten (eigentlich sind es nur drei) lässt sich ein cooler Dispenser für WC-Papierrollen basteln. Für Mann und Frau geeignet! Nur die eigenen Kinder werden bald nicht mehr wissen, was die komische Rolle im Klo der Eltern eigentlich soll ... Nostalgie. Aber Öko! Siehe Anleitung oben.

Tipp: Fröhliche Gesichter basteln mit CDs
Tipp: Fröhliche Gesichter basteln mit CDs

Damit wären wir schon fast am Schluss der Ehrrettung für die geschundene CD. Hier noch zwei Basteltipps. Fröhliche Gesichter wollen wir sehen, wenn wieder mal von der CD die Rede sein sollte! Ein mp3-File hat uns jedenfalls noch nie so lustig angelächelt, oder?

Und die blöden USB-Sticks schon gar nicht! Eben. Manche Menschen wollen eben einfach lieber besitzen, als irgendwo virtuell zu streamen. Also zum Beispiel eine eigene Frau besitzen und eben nicht ein Internet-Porno streamen und dabei ... Eben! Das ist der feine Unterschied! In diesem Sinne: Stream mich am Arsch, Spotify!

Fazit: Die Zeit tickt für die CD ... genau: Die CD tickt weiter!
Fazit: Die Zeit tickt für die CD ... genau: Die CD tickt weiter!

Die Zeit tickt, vor allem für die CD. Aber das tut sie ja immer, die liebe Zeit. 1980, als es die CD noch nicht gab, wurden auch in der Schweiz Vinyl-LPs und Musikkassetten verkauft. 7,8 Millionen LPs und 2,7 Millionen Kassetten. Dazu 3 Millionen Singles (7inches). Emil, Kliby & Caroline, Trio Eugster, Polo Hofer. 13,5 Millionen waren das total, jedoch: In den goldenen Neunzigern (1989–2002) wurden jedes Jahr mehr als 20 Millionen Tonträger verkauft. Die goldene Ära der Plattenindustrie, vorab der Major Labels.

Die Brockenhäuser sind voll mit teurer Musik aus der Vergangenheit und die Zukunft wird auf billige Datenträger verzichten. Auch auf die arme CD. Aber: Die vielen hier gezeigten Beispiele sollten uns Mut machen. Phantasie, Geschick und neue Marktideen sind gefragt, damit die CD wenigstens als nützlicher Alltagshelfer überlebt.

Es nützt zwar nichts, eine CD auf der schönen Blumenwiese in die Luft zu werfen und zu hoffen, sie werde in irgendwelchen Daten-Clouds und Spotify-Streams von irgendwelchen Leuten mitgehört werden. Aber: Wenn Urban Gardening boomt, warum nicht auch das kreative CD-Recyling? Die CD ist noch lange nicht tot! Mindestens nicht die Musik darauf.

Alles Liebe & thank you for the music.

Alles Liebe, liebe CD!
Alles Liebe, liebe CD!