Basler Nachtung 2017: What makes a Music City?

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Basler Nachtung: What makes a Music City? © Nicolas Gysin 2017
Basler Nachtung: What makes a Music City? © Nicolas Gysin 2017

Am vergangenen Freitag, 20. Oktober 2017 fand die erfolgreiche dritte Ausgabe der vom Komitee Kulturstadt Jetzt und dem RFV Basel durchgeführten Basler Nachtung statt, die der Begegnung von Personen aus Kultur, Politik und Verwaltung dienen und den Dialog zu verschiedenen Fragen rund um das Basler Nachtleben befördern soll.

Networking / Verein

Im Zentrum stand in der diesjährigen – erneut gut besuchten – Ausgabe die Frage danach, was eine Musikstadt ausmacht, und im Speziellen, was die Musikstadt Basel ausmacht. Anwesend waren unter anderem Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann, Grossratspräsident Joël Thüring und Regierungsrat Hans-Peter Wessels.

Der Abend startete in der Jukebox Basel, einem neu eröffneten Treffpunkt für Musiker und Musikerinnen, an dem sie sich austauschen und ausprobieren können. Sebastian Kölliker, Grossrat von Kulturstadt Jetzt und Vorstandsmitglied des RFV Basel, und Salome Hofer, Grossrätin von Kultustadt Jetzt und Vorstandsmitglied des RFV Basel, eröffneten den Abend und wiesen auf das Potential hin, das in Basel als Musikstadt steckt, und auf die Wichtigkeit, dieses weiter zu pflegen und zu fördern.

Jesper Mahrdahl, Geschäftsleiter Promus Aarhus © Nicolas Gysin 2017
Jesper Mahrdahl, Geschäftsleiter Promus Aarhus © Nicolas Gysin 2017

Music City Aarhus in Basel

Das erste Highlight des Abends bot der Ehrengast Jesper Mardahl aus Aarhus in Dänemark. Jesper Mahrdahl ist Geschäftsleiter der Organisation Promus in Aarhus, die sich für Förderung der Popmusik einsetzt und unterschiedliche Player im Musikbusiness miteinander verknüpft sowie die Szene regional, national und international stärkt. Mahrdahl referierte über die Music City Aarhus und darüber, wie Musik das Wachstum einer Stadt befördert, Jobs generiert, sich finanziell auszahlt und in hohem Masse zu einer starken „kulturellen DNA“ der Stadt beiträgt. Neben musikalischer Bildung, Probelokalen und der Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren im Musikbusiness sind Konzertlokale und ihre Veranstaltungen ein wesentlicher Bestandteil der Music City Aarhus.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Music Cities Network bietet interessante Einblicke in die Kunst der Kommunikations-Praxis von Konzertlokalen und der Vernetzung untereinander. Ein Must-Read für alle Basler Veranstalterinnen und Club-Betreiber:

Lebendige Musikszene im St. Johann

Im Anschluss an das Gespräch mit Mahrdahl blieb Zeit, die Räumlichkeiten der Jukebox Basel zu besichtigen, bevor es in drei Gruppen auf den Rundgang durch das St Johann ging. An drei Stationen wurde sichtbar, wie lebendig die Musikszene schon allein im St. Johann ist. Die erste Station war das Büro der aufstrebenden Basler Agentur Radicalis GmbH, welches lokale, nationale und internationale Künstler_innen unter Vertrag hat. Frederick Dürr referierte über den Alltag eines Mitarbeiters bei Radicalis und bot Einblicke in die Arbeit der Agentur, die Bands managet, Konzerte für sie bucht, Promo-Arbeit leistet und ihre Platten veröffentlicht. Weiter ging es in das Büro des BScene Festivals, wo Luisa Bitterlin und Nils Koechlin hinter die Kulissen blicken liessen und aufzeigten, wie das renommierte Clubfestival jedes Jahr grösstenteils durch ehrenamtliche Arbeit auf die Beine gestellt wird.

Basler Nachtung: What makes a Music City? © Nicolas Gysin 2017
Basler Nachtung: What makes a Music City? © Nicolas Gysin 2017

Die letzte Station war das Badhuesli, wo in den ehemaligen Bade-Räumlichkeiten Jugendliche Veranstaltungen organisieren und Bands proben. Roman Hueber und Milo Schwager boten Einblick in die Organisation des jährlich stattfindenden Pärkli Jam Festivals im St. Johanns-Park, in den „Korkenzieher“, eine interdisziplinäre Plattform für junge Menschen, um sich auf der Bühne des Badhueslis zu präsentieren, und in die Rolle des Badhueslis als Sprungbrett für junge kulturinteressierte Menschen, die ins Musik- und Veranstaltungsbusiness einsteigen wollen.

Nach dem Rundgang fanden sich alle Gruppen im Panda Basel ein, um den Abend ausklingen zu lassen. Bei Bier und angeregten Gesprächen war man sich einig: Das St. Johann bietet auf kleinem Raum schon wahnsinnig viel, was die lebendige Musikstadt Basel ausmacht. Man darf gespannt sein, wie sich dies in der kommenden Zeit entwickeln und die Musikszene weiterwachsen wird.