Neue Frau im RFV-Vorstand – neuer Name als Auftrag
Die Mitgliederversammlung (MV) des RFV Basel hat am Donnerstag, 22. April 2021, virtuell getagt und dem Vorstand den Auftrag erteilt, das Erscheinungsbild des Popfördervereins für die Zukunft neu auszurichten. Neu in den Vorstand gewählt worden ist ausserdem Kaserne-Basel-Frau Luisa Bitterlin.
Doktor Fisch
Es ist die erste virtuelle MV in der Geschichte des RFV Basel gewesen. (2020 war die jährliche Versammlung noch vom Frühling in den Herbst verschoben worden und konnte dann auch tatsächlich physisch stattfinden.) Im späten April 2021 ist an ein echtes, persönliches Treffen von üblicherweise 60 oder 70 Mitgliedern natürlich nicht zu denken gewesen. So fanden sich am 22. April rund 30 der aktuell 313 Mitglieder vor dem Bildschirm zur Zoom-MV des RFV Basel ein.
Die MV hat den Jahresbericht 2020 mit einem Verlust von rund 20 600 CHF bewilligt und den Vorstand entlastet. Budgetiert gewesen war ein Minus von 29 500 CHF, was vor allem auf die doppelt (2020 + 2021) der Jahresrechnung 2020 belastete Preissumme des Basler Pop-Preis von neu je 20 000 CHF zurückzuführen ist.
Immer noch 4 : 3 für die Frauen im Vorstand
Wie bisher sind vier Frauen und drei Männer im ehrenamtlichen Vorstand für die strategische Ausrichtung des Vereins zuständig. Neu gewählt worden ist die Konzert-Mitverantwortliche der Kaserne Basel, Luisa Bitterlin. Die studierte Kulturmanagerin ist in der Basler Musikszene seit vielen Jahren bestens bekannt und vernetzt – zuvor vor allem als langjährige BScene-Macherin, bevor sie in das Musikbüro der Kaserne wechselte.
Luisa Bitterlin löst Isabella Zanger ab, die etwas mehr als fünf Jahre die elektronische Musikszene der Region im Vorstand vertreten hat. RFV-Präsident Tobias Gees verdankte Isabella Zangers grossen Einsatz und ihre wichtige Expertise ganz herzlich. Der restliche Vorstand wurde von der MV wiedergewählt.
Das ehrenamtlich arbeitende Gremium setzt sich wie folgt zusammen:
Tobias Gees (Präsident, bisher), Salome Hofer, (bisher), Carole Ackermann (bisher), Luisa Bitterlin (neu), Sabrina Tschachtli, Philippe Laffer und Benjamin Noti (alle (bisher). (Kurzporträts finden sich unten in der Personen-App).
RFV Basel unter neuem Namen besser für die Zukunft ausrichten
Ein Traktandum, ein Antrag des Vorstands an die MV hörte sich lapidar an, meint aber einen regelrechten Umbruch für den RFV Basel: «Antrag auf Überarbeitung Corporate Identity» nämlich. Ohne Diskussion stimmte die MV diesem geplanten Meilenstein mit über 90% zu.
Die Ausgangslage: Die Corona-Pandemie hat – neben all den brutalen Auswirkungen für die Musikszene – auch Raum dafür geschaffen, über die Ausrichtung der Popförderung in der Region nachzudenken. Und: Nach der Annahme der 5%-Trinkgeldinitiative durch das Basler Stimmvolk stehen auch hier Veränderungen für die Arbeit des RFV und die Bedeutung der Populärmusikszene an.
RFV-Vorstand Salome Hofer, die für Kulturstadt Jetzt im Grossen Rat Basel-Stadt wichtige Arbeit leistet, hat den Mitgliedern den Stand der für die alternative Kultur in Basel so wichtigen Umsetzung der Trinkgeldinitiative (TGI) berichtet. Die Umsetzung liege im Moment beim Präsidialdepartement von Regierungspräsident Beat Jans, so Salome Hofer. Der RFV Basel habe seine Ideen beim Präsidialdepartement bereits einbringen können.
Zentral bei der Umsetzung der TGI: Die Aufgaben und Ziele des RFV in der Popförderung dürften sich durch die neu zur Verfügung stehenden Mittel für die Jugend-, Alternativ-, Club-, Pop- und Subkultur verändern.
Der RFV-Vorstand sehe, so RFV-Präsident Tobias Gees, jetzt den richtigen Zeitpunkt dafür, eine Überarbeitung des öffentlichen Auftritts und der Corporate Identity (CI) des Vereins an die Hand zu nehmen und einen neuen, zeitgemässen und sinnstiftenden Namen zu suchen und das Corporate Design (CD) danach auszurichten.
Oder anders gesagt: 2022 soll es den RFV Basel unter diesem Namen nicht mehr geben – die wichtige Arbeit soll unter einem neuen Namen geleistet werden. Welcher Name das sein könnte, soll den Mitgliedern gemäss Zeitplan des Vorstands bereits in den kommenden Monaten vorgelegt werden.
Mitglieder monieren: Bandproberäume fehlen!
Eine bekanntes Problem haben mehrere Mitglieder in einer Anfrage an den RFV noch einmal dringend formuliert: fehlende Bandräume auf dem Stadtgebiet.
Vor allem fehlende Räume und zu wenig Platz für lautes, kreatives Arbeiten. Der RFV soll sich verstärkt politisch für die Schaffung von Proberäumen in der Stadt einsetzen, so die Forderung der Aktivist*innen, die beim Vorstand auf offene Ohren stiess.
*
Nach etwas mehr als einer Stunde war der Bildschirm der virtuellen MV bereits zugeklappt. Einen Umtrunk gab es nicht. Die zugeschalteteten Vereins- und Vorstandsmitglieder sowie die Geschäftsstelle hoffen wirklich innigst, dass die nächste MV wieder persönlicher abgehalten werden kann.
Denn:
Es wurden einst erfunden
Tanzmusik, Rap und Rock'n'Rollen
auf dass Mann und Frau dazu
tanzen, quatschen, saufen sollen.