Victor Hofstetter – Fires In The Tundra Of Our Hearts
Am 8. März 2013 erscheint Victor Hofstetters zweites Solo-Album. Der auch als Sänger und Gitarrist von The Amber Unit (vormals Whysome) bekannt gewordene Mittdreissiger liefert mit Fires In The Tundra Of Our Hearts nicht nur 10 Songs und 1 Video, sondern auch ein stilvolles Artwork ab (eyeloveyou, Stevie Fiedler); das Coverfoto – ein Picknick in der französischen Provinz (oder ist es die englische?) – der dreifach auseinanderklappbaren CD stammt von Nik Frankenberg (Gelbes Billett). Produziert und aufgenommen haben das Album Philippe Laffer und Thomas Rechberger von Alterna Recordings Basel. Mitmusiziert haben Giacun Schmid (Giacun), Sandro Corbat (Scratches), Karin Portmann, Anna Aaron, Tobias Bolfing ...... na das steht alles im Booklet der CD.
Pascal Cames
Herr Hofstetters Gespür für Songs
Er fackelt nicht lange: Herzensversteher Victor Hofstetter gibt den Singer-Songwriter… «Little darling it's been a long cold lonely winter ...» Der Winter war lang, hart, kalt und an eine Woche ohne Schnee kann sich praktisch niemand mehr erinnern. Wenn jetzt ein Album erscheint, dass einen Song wie «Snow» listet, sollte man es nicht übersehen (ganz recht, vom Schnee kann man auch die Schnauze voll haben …), sondern zugreifen. Denn der für das Album zuständige Musiker kam nicht nur bei Schneefall zur Welt, sondern hat auch ein Händchen für Songs.
Die Liebe, natürlich
Der Basler Victor Hofstetter gibt auf seinem zweiten Album einen Singer-Songwriter alter Schule, der seine Songs sorgsam aufbaut, mit seiner leicht rauen Stimme ins Thema einführt, meist von einer Gitarre begleitet, gefolgt von Schlagzeug und Klavier, die beide Druck machen und dem Song Spannung geben. Auch eine Westerngitarre ist zu hören. Was er tut, fällt ins Fach Pop, berührt nicht nur die Herzen, sondern Country, Folk und Rock und liegt im Spannungsfeld von Coldplay und Joseph Arthur.
Was treibt ihn an? Die Liebe, natürlich. Für seine Angebetete würde er am liebsten eine Jahreszeit, einen Planeten und am Ende eine Brücke (Realismus schadet nie) benennen, wie im Song «I Name A Season After You». Die Songs handeln von Verlassen (werden), Liebe, Sehnsucht. Der Themenkreis ist so uralt wie universell – und doch irgendwie auch uramerikanisch in Stimme und Ausdruck. Man könnte den guten Mann irgendwo im Mittleren Westen aussetzen oder auch in San Francisco an der Westcoast – es wäre einerlei: Das ist einer von uns. Und by the way: Vom seinem 2009-Debüt Oh Feed The Wolves Beautiful konnte Victor Hofstetter fünf Songs an zwei amerikanische Musikverlage verkaufen!
Melancholie gehört dazu
Was sehr gut kommt, das sind die Stimmen von Anna Aaron und von Karin Portmann, die im Album weitere Seiten aufblättern und beweisen, dass nur von und über Frauen singen auf Dauer nichts bringt. Ausser man hat sie à la Troubadour oben auf dem Balkon hocken oder wie im Falle Victor Hofstetter im Publikum sitzen. Fires In The Tundra Of Our Hearts hat Songs zum zusammen kommen (oder auch nur: zusammenkommen), zusammen alt werden (siehe Cover) und zusammen auseinandergehen. Jeder mit dem gleichen Lied, in eine andere Richtung: «Go away now, stop turning me and turning around ...» («The Great Pretender»). Melancholie gehört dazu.
Victor Hofstetter & The Brotherhoof of Love – Fires In The Tundra Of Our Hearts
(Irascible Distribution) ist am 8. März 2013 mit einem Beitrag des RegioSoundCredits erschienen und auf den üblichen Kanälen erhältlich.