Abantu – Keep On Loving: Die Welt besser machen
Seit vier Jahren gibt es die siebenköpfige Band Abantu aus der Region Basel (Bottmingen, Münchenstein, Basel). Keep On Loving ist ihre erste EP, die im November 2019 als CD erschienen ist.
Doktor Fisch
World-Musik-Grossformationen sind selten geworden in den ausgehenden 10er-Jahren unserer Zeit, Abantu sind so eine, und sie machen Lust auf mehr. Die sechs Tracks der EP Keep On Loving sind live in Basel eingespielt worden und vereinen einige Musikstile, die am einfachsten als Urban World Music zu umschreiben sind: Afro Beat, Reggae, Soul, Funk und etwas jazzige Fusion. Love, Peace & Unity: Das altbekannte Motto ist sicher am treffendsten für den vielfältigen Abantu-Sound.
Eine Menge Sonne für das momentan arg düstere Wohnzimmer
«Abantu bedeutet Menschlichkeit, Freiheit und das Bewusstsein, dass man selbst Teil eines Ganzen ist», beschreibt die Band ihr Selbstverständnis (angelehnt wohl an die südafrikanische Ubuntu-Philosophie). Und: Abantu sind eine spielhungrige Live-Band, keine Frage. Trotzdem funktionieren die Tracks auf dieser ersten CD durchaus für den Dancefloor zuhause, für lange Autofahrten bei Nacht oder für die nächste Grillparty mit Glühwein (Winter) oder eiskaltem Bier (Sommer). Ausserdem überzeugen Songs wie «Love» auch durch Songwriterqualitäten abseits des reinen Ethno-Dancefloors und abseits der hybriden Pop-Welt.
Und «Love» ist auch gleich einer der Anspieltipps für die EP, ein sehr stimmiges Liebeslied, das als sanft groovende Soul-Nummer im Ohr hängenbleibt und mit dem Saxophon-Solo einen Hauch von Sade in sich trägt.
Der andere Tipp: «Shumba», ein klassischer Afro-Beat-Track ganz am Schluss der EP, der mit feiner Perkussion das Tanzbein kitzelt. Bei beiden Songs überzeugt Abantu-Sänger Hosiki Chapotoka (einst bei der Band Shumba Bros. zu hören) einiges mehr als zum Beispiel in den Reggae-Nummern, die lyrisch – für meinen Geschmack – etwas eindimensional sind.
Die Reggae-Songs wie «Keep On Loving» oder auch «No Matter» fallen aber keineswegs ab, im Gegenteil: Sie bringen eine Menge Sonne ins momentan arg düstere Wohnzimmer.
Die Gesangsparts teilt sich Leadsänger Hosiki Chapotoka mit Jeanne Totaro, etwa in der schnelleren Reggae-Nummer «Change» mit dem eingängigen Refrain «Power to the people». Das wünscht sich, mit Blick auf die sozialen Unruhen von Südamerika über Asien bis Nahost, Afrika und Europa, im Moment die halbe Welt.
Einige Songs der Debüt-EP sind vielleicht etwas zu zurückhaltend eingespielt worden, da kann die Band sicher noch zu legen. Doch live powert das mit Sicherheit schon jetzt mehr. Deshalb: Abantu für den nächsten Event engagieren und schon mal den Tanzteppich auslegen! Aus der Welt eine bessere machen: Abantu hilft mit viel Klangfarbe und Spielfreude.
Abantu – Keep On Loving
(Eigenverlag) ist im November 2019 als CD erschienen und erhältlich bei der Band.
Abantu sind (v.l.n.r. auf dem Bandfoto): Laurent Brait (sax), Levin Kurt (dr), Hosiki Chapotoka (voc), Jeanne Totaro (voc), Maurus Thurneysen (key), Michael Mankel (bs), Flavio Matiz (git, perc).