Lovebugs – Heartbreak City: Stilgetreue Wiedergeburt

Reviews
Lovebugs © Tabea Hüberli
Lovebugs © Tabea Hüberli

Nach siebenjähriger Abstinenz melden sich die Lovebugs in neuer Formation zurück. Voller Energie, Freude und frischem Wind. Im Kern bleiben sie sich aber treu.

Album Review

Die Lovebugs sind zurück! Zumindest zwei der fünf Mitglieder. Die drei weiteren sind neu mit dabei. Frontmann Adrian Sieber und der bisherige Bassist Florian Senn bilden zusammen mit Matthias Gusset (Keyboard), Manuel Meisel (Gitarre) und Philipp Gut (Schlagzeug) die neue Formation. «Motiviert, frisch und total aufgeregt.» So beschrieb Sieber die Lovebugs vergangenes Jahr im Interview bei SRF 3 punkt CH. Das hört man. Die Songs des neuen Albums sind wuchtig und energiegeladen. Die Band könnte mit «Heartbreak City» zweifellos wieder Stadien füllen. Auf der Release-Tour starten sie zunächst aber in der ebenfalls wiedergeborenen Kuppel.

Comeback-Single

Als erste Single markierte «Coraline» letztes Jahr das Comeback der Lovebugs. Darin besingt Adrian Sieber eine imaginäre Person, an der man Halt sucht. Der Refrain prägt sich schnell ins Gedächtnis ein. Besonders die Klaviermelodie von Matthias Gusset hängt schon nach dem zweiten Hören im Ohr und wird dennoch nie langweilig. Die Tonfolge verkörpert gewissermassen den frischen Wind, den die neuen Mitglieder mitbringen, der zugleich wie angegossen zu den Lovebugs passt und sich reibungslos in die Kompositionen einfügt.

Heartbreak City

Die Band zeigt auf dem neuen Album viele Facetten von sich. Die Songs widerspiegeln die musikalisch vielseitige neue Besetzung. Ein gutes Beispiel ist der Titelsong. «Heartbreak City» beginnt reduziert mit einem treibenden verzerrten Gitarrenriff und hart einschlagenden Drums. Siebers Stimme setzt ein. Sie wirkt noch gereifter und ehrlicher als vor sieben Jahren. Das Arrangement baut sich auf bis zu einem gigantischen, mitreissenden Refrain, gespickt von einem Synthesizer, der wiederum eine neue Farbe beimischt.

Erst der Anfang

Das Album sprüht vor Energie. Die wiederentdeckte Freude nach sieben Jahren Pause ist spür- und hörbar. In «The Refusal» singt Sieber von der Lust, wieder Musik mit den Lovebugs zu spielen:

«I’ve decided not to give up yet.»

Der Sound widerspiegelt das einmal mehr. Beim Refrain fällt es enorm schwer, nicht mitzuwippen oder gar loszutanzen. Wahrscheinlich nicht zum letzten Mal:

«We’re not done yet.»

Stilgetreue Wiedergeburt

Im zuvor genannten Interview fragte sich Sieber über die neue Musik: «Gefällt das noch? Ist es fest anders? Das weiss ich alles selber nicht so richtig.» Ob es gefällt, wird sich noch zeigen. Ob es anders ist, scheint schnell beantwortet: Nein. Zumindest im Kern nicht. Die Band hat es geschafft, die Seele der Lovebugs auch nach siebenjähriger Pause stilgetreu wiederzubeleben. Es sind nach wie vor die eingängigen Melodien, die mitreissenden Rhythmen und die ehrlichen, direkten Texte, welche die Songs prägen. Und dennoch schwingen ein paar frische Noten mit. «Heartbreak City» ist hoffentlich erst der Anfang eines langen, energievollen nächsten Kapitels.

Lovebugs - Heartbreak City, 2025
Lovebugs - Heartbreak City, 2025

Lovebugs - Heartbreak City

Das Album erscheint am 11. April 2025. Zu kaufen gibt es die signierte Vinyl oder CD auf CeDe.ch. Die Platte wurde unterstützt durch den RegioSoundCredit 2024/2.

Live

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Lovebugs

lovebugs-2024--tabea-hueberli
03/07/2024

Beiträge
10 000 CHF | RegioSoundCredit Tonträger | 2024
5 000 CHF | RegioSoundCredit Tonträger | 2017
5 000 CHF | RegioSoundCredit Musikvideo | 2012

Pop / Rock / 2012 / 2017 / 2024

About Jan Soder

Aufgewachsen in der Agglomeration, weckte früh die urbane Musikszene sein Interesse. Aus einem journalistischen Schulprojekt entstand 2021 der regionale Musikblog «bâlusique». Mittlerweile berichtet er für Bajour über die aufregendsten Neuveröffentlichungen der Basler Musikszene im Format «BajourBeat der Woche» und moderiert nebenbei die Sendung BSounds auf Radio X. Wenn er nicht gerade über Musik schreibt oder spricht, spielt er sie selbst als Teil der Band Parasolic.